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Pressemitteilung vom 23.12.2022

Mammographie-Screening: SoVD-Frauen fordern Aufhebung der Altersgrenze

Landkreis Diepholz. Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken und daran zu sterben, gilt für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren am höchsten. Frauen nach dem 69. Lebensjahr werden vom bundesweiten Mammographie-Screening-Programm ausgeschlossen. Sie müssen die Kosten für die Untersuchung selbst tragen. Die Mitglieder des Frauenausschusses des Kreisverbandes Diepholz im Sozialverband Deutschland geben sich damit nicht zufrieden. Kreis-Frauensprecherin Ulrike Bartels-Kinne, Stellvertreterin Wiebke Wall und deren Vorgängerin Lisa Schmidt wurden jetzt bei der SPD-Bundestagsabgeordneten Peggy Schierenbeck vorstellig. Im Gepäck hatten sie Listen mit 1785 Unterschriften, die die aktuell 33 SoVD-Ortsverbände gesammelt hatten. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fordern eine Aufhebung der Altersgrenze von 69 Jahren. Peggy Schierenbeck sagte während des Gesprächstermins zu, die Unterschriften an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach weiterzuleiten.

Erst Anfang Oktober hatten die Delegierten der Kreisverbandstagung des SoVD in Varrel beschlossen, beim Gesetzgeber die Aufhebung der Altersgrenze für Teilnehmerinnen des bundesweiten Screening-Programms einzufordern. Ulrike Bartels-Kinne mit Blick auf die steigende statistische Lebenserwartung der Frau: „Eine Altersgrenze von 69 Jahren ist nicht zeitgemäß; auch nicht, weil die Gefahr der Erkrankung an Brustkrebs mit zunehmendem Alter nicht unerheblich steigt.”

Nach Daten des Robert-Koch-Instituts sei das Erkrankungsrisiko an Brustkrebs im Alter von 69 Jahren etwa doppelt so hoch wie im Alter von 50 Jahren. Gleichzeitig sei die statistische Lebenserwartung einer Frau in Deutschland in den Jahren nach Einführung des Screening-Programms im Jahr 2002 auf jetzt 86 Lebensjahre gestiegen. Die frühzeitige Erkennung der Krebserkrankung bedeute daher für die Frauen höhere Heilungschancen und schonendere Behandlung.

Das Mammographie-Screening gilt als einzige wissenschaftlich als wirksam anerkannte Untersuchung zur Brustkrebs-Früherkennung. Voraussetzung dafür ist, dass die regelmäßigen Untersuchungen im Rahmen eines qualitätsgesicherten Programms durchgeführt werden.

In Deutschland erhalten Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammographie-Screening. Ob sie das Angebot annehmen oder nicht, entscheiden sie selbst.

Das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs richtet sich bundesweit aktuell an über zehn Millionen Frauen. Es wird von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) getragen.

Das Mammographie-Programm ist ein zusätzliches Angebot zu der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt.